Kostenanalyse- und Optimierung
Kostenanalyse und Optimierung während der Entwicklung bezeichnet einen systematischen Prozess zur Identifikation und Reduzierung von Kostenpotenzialen über alle Entwicklungsphasen hinweg. Ziel ist es, bereits frühzeitig Entscheidungen so zu beeinflussen, dass sich spätere kostenintensive Änderungen vermeiden lassen und das Produkt dennoch alle funktionalen Anforderungen erfüllt. Dabei werden Methoden wie die Funktionsanalyse, FEM-basierte Strukturuntersuchungen und CAD-gestützte Konzeptoptimierung eingesetzt, um technische und wirtschaftliche Zielgrößen gleichzeitig zu erfüllen. Im Kontext des Leichtbaus bedeutet dies, nicht nur Gewicht zu reduzieren, sondern auch Material-, Fertigungs- und Folgekosten im Blick zu behalten. Eine ganzheitliche Betrachtung von System-, Struktur- und Materialleichtbau fördert somit effiziente, nachhaltige und marktfähige Produkte.
Cost-Screening
(C1)Cost-Screening während der Entwicklung ist ein strukturierter Prozess zur frühzeitigen Identifikation und Bewertung kostenkritischer Komponenten oder Systeme innerhalb eines Produkts. Ziel ist es, potenzielle Kostentreiber bereits in der Konzept- oder Vorentwicklungsphase sichtbar zu machen und mit technischen Anforderungen sowie Leichtbauzielen abzugleichen. Dabei werden neben technologischen und fertigungstechnischen Aspekten auch Gewicht, Materialwahl, Funktionsintegration und Montageaufwand berücksichtigt. Durch diese vorausschauende Herangehensweise lassen sich Optimierungspotenziale sowohl in Bezug auf Produktkosten als auch auf Gewicht und Nachhaltigkeit effektiv identifizieren. Das Cost-Screening ist somit ein wesentliches Instrument für eine wirtschaftliche und zugleich ingenieurtechnisch fundierte Produktentwicklung.
Entwicklungs- und Fertigungskosten
(C2)Die Analyse und Optimierung von Entwicklungs- und Fertigungskosten umfasst die systematische Erfassung, Bewertung und Reduktion aller Kosten, die während des gesamten Produktentstehungsprozesses anfallen. Ziel ist es, bereits in frühen Phasen der Entwicklung kostenrelevante Einflussfaktoren zu identifizieren und durch gezielte technische und organisatorische Maßnahmen zu minimieren. Dabei werden unter anderem Konstruktionsprinzipien, Fertigungstechnologien, Werkstoffauswahl und Leichtbaupotenziale bewertet, um die Produktions- und Materialkosten nachhaltig zu senken. Der Einsatz digitaler Tools wie CAD, FEM-Simulationen oder Massesteuerungssysteme trägt dazu bei, die Kostenwirkung technischer Entscheidungen transparent zu machen und Optimierungspotenziale frühzeitig zu nutzen. Durch diesen ganzheitlichen Ansatz können wirtschaftliche Vorteile erzielt werden, ohne die funktionale Qualität und Nachhaltigkeit des Produkts zu gefährden.
Target-Costing
(C3)Target-Costing im Entwicklungsbereich ist ein strategischer Kostenmanagementansatz, bei dem ein angestrebter Marktpreis und eine gewünschte Gewinnspanne als Ausgangspunkt dienen, um daraus das maximal zulässige Produktkostenbudget abzuleiten. Bereits in frühen Phasen der Produktentwicklung wird dieses Zielkostenbudget in konkrete Vorgaben für Systeme, Baugruppen und Einzelteile überführt. Die Herausforderung liegt dabei in der gleichzeitigen Einhaltung von technischen, funktionalen und ästhetischen Anforderungen unter strikter Kostendisziplin. Der Entwicklungsprozess wird so ausgerichtet, dass alle Entscheidungen systematisch unter dem Aspekt der Zielkostenerreichung getroffen werden. Ziel ist es, ein marktfähiges Produkt mit optimalem Kosten-Nutzen-Verhältnis zu realisieren, ohne teure und zeitaufwändige Iterationsschleifen in späten Projektphasen.
Potential-Bewertungen für Kosten und CO2
(C4)Potential-Bewertungen für Kosten und CO₂ im Entwicklungsbereich basieren auf der frühzeitigen Identifikation und Bewertung von Leichtbaupotenzialen, um strukturelle und materielle Einsparungen systematisch umzusetzen. Mithilfe ganzheitlicher Methoden wie der Systemleichtbauanalyse, strukturoptimierter FEM-Simulationen und materialeffizienter CAD-Konstruktionen werden konstruktive Maßnahmen entwickelt, die nicht nur das Gewicht reduzieren, sondern gleichzeitig Produktions- und Betriebskosten sowie den Energieeinsatz senken. CO₂-Einsparungen ergeben sich dabei direkt aus verringertem Materialverbrauch, geringerer Energieeinsatz in Herstellung und Nutzung sowie der Integration nachhaltiger Technologien.
Technologie-Deep Dives mit Kostenanalyse
(C5)Technologie-Deep Dives mit Kostenanalyse im Entwicklungsbereich sind vertiefende technische Untersuchungen, bei denen einzelne Komponenten oder Systeme systematisch analysiert und hinsichtlich Funktion, Struktur und Materialeinsatz optimiert werden. Dabei werden verschiedene Simulations- und Berechnungsmethoden wie FEM-Analysen, Topologie/Topographieoptimierungen und CAD-basierte Konzeptvergleiche eingesetzt, um Potenziale zur Gewichtseinsparung, Leistungssteigerung oder Fertigungsvereinfachung zu identifizieren. Ergänzt wird dieser Prozess durch eine strukturierte Kostenanalyse, bei der Herstell- und Folgekosten den jeweiligen technischen Varianten zugeordnet und bewertet werden. Ziel ist es, tragfähige und wirtschaftlich umsetzbare Designentscheidungen auf belastbarer Datenbasis zu ermöglichen.