Das Fahrzeug
Am 14. August 1941 berichtete die New York Times auf Seite 19 über ein neuartiges Fahrzeugkonzept, das am Tag zuvor in Dearborn, Michigan, vorgestellt worden war. Henry Ford hatte vor 10.000 Interessierten ein Auto mit Kunststoff-Verkleidungen vorgestellt, welches nie in Serie ging, aber dennoch als innovatives Soybean Car in die Geschichte einging.
Insbesondere der Mangel an Rohstoffen durch den zweiten Weltkrieg zwang die Ford Motors Company dieses Projekt einzustellen und die Materialkombination nicht weiter zu untersuchen. Auch der Prototyp gilt als zerstört.
Die Technologie
Die Fahrzeugarchitektur war auf einem Stahlrohrrahmen aufgebaut, der mit 14 Kunststofftafeln verkleidet war. Auch wenn die genaue Zusammensetzung des Kunststoffs nicht zugänglich gemacht wurde, so sagte ein Beteiligter Entwickler, dass es im Wesentlichen aus einer Sojabohnenfaser in einem Phenolharz mit Formaldehyd hergestellt wurde. Ein Beitrag in einer Popular Mechanics Ausgabe von 1941 hingegen beschreibt das Material als eine Zusammensetzung von Flachs, Weizen und Hanf sowie Holzmasse.
Derartige Materialkombinationen wurden seit den 1930 in Soybean Laboratory im Greenfield Village erforscht, um Synergien zwischen der Automobilindustrie und Landwirtschaft zu koppeln und die Fahrzeugsicherheit zu verbessern. Zur heutigen Zeit weisen biobasierte Kunststoffe zwar einen geringen Marktanteil, aber zweistelliges Wachstum auf.
Der Leichtbauaspekt
Aus Leichtbausicht sei an dieser Stelle der Materialleichtbau betont, der hier zu einer Masseeinsparung führte, da metallische Verkleidungen durch den Kunststoff ersetzt wurden.
Ford selber gibt das Gewicht des Soybean Cars mit 907 kg an und beziffert die Einsparung mit 454 kg gegenüber einem damaligen Stahlfahrzeug. Zum Vergleich betrug das Gewicht des Ford Super Deluxe je nach Ausstattung 1.344 bis 1571 kg, sodass diese Gewichtseinsparung relativiert werden muss.
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